“Endlich wieder zu Hause, nur gut das ich morgen frei habe.” dachte ich mir gestern Abend. Und das obwohl ich doch ein langes Wochenende hatte. Also von Freitag bis Dienstag. Doch ich war mit meiner Gastfamilie das Erntedankfest “Chuseok” feiern. An Chueseok besuchen die meisten KoreanerInnen das Haus ihrer Eltern. So trifft ich die ganze Familie und kocht, redet, spielt und gedenkt der Ahnen. Die Eltern meiner Gasteltern leben nicht in Seoul. Also fuhren wir am Freitag Abend zu den Eltern meines Gastvaters. Die Fahrt ging sehr reibungslos und ohne Staus und nach 3h Fahrt waren wir am Ziel. Um 23 Uhr Abends trafen wir ein und gingen dann recht bald ins Bett, dann am nächsten Tag wollten wir um 9 auf den Markt fahren. Also 8 Uhr aufstehen. Um 08:10 saß ich dann auch einigermaßen wach im Schneidersitz vor dem flachen Esstisch und frühstüeckte mein schälchen Reis, etwas Kimchi und Spiegeleier. Kurz darauf fuhren wir dann auf den Markt zum Einkaufen. Um 14 Uhr hatten wir dann alles beisammen. Nac einem kleinen Snack zum Mittag besuchten wir die Großmutter in ihrem Haus.
Sie lebte ein wenig außerhalb in einem 100 Jahre alten Haus. Dort war die Decke an meine Körpergroese angepasst, 3 cm groesser hätte ich nicht sein dürfen. Wir wollten die Großmutter eigendlich abholen doch sie wollte ihr Haus nicht verlassen. Den Rest des Tages verbrachten wir wegen schlechtem Wetter im Haus und spielten Brettspiele oder schauten Fernsehen.
Am Sonntag wurde dann gekocht. Und nicht nur ein paar Stündchen sondern wirklich den ganzen Sonntag. Denn zu Chuseok, welches Eigentlich nur der Montag war werden unmengen an verschiedenen Speisen aufgetischt. Die kochten sich nicht von alleine. Ich half so gut ich konnte und formte Mandu, so ähnlich wie Maultaschen, schnitt Pilze und rüehrte die ein oder andere Speise um. Dann traf auch noch eine Schwester meines Gastvaters ein und füllte das Haus mit noch mehr leben. Sie kam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern. Am Abend als ich gerade um 23 Uhr ins Bett gehen wollte kreutzen noch die schon recht angetrunkenen Cousins meines Gastvaters ein und wollten noch etwas Soju mit uns trinken. Als die Cousins dann nach Hause wankten und wir ins Bett konnten war es 02:00. Doch auch am dritten Tag war an Ausschlafen nicht zu denken. Denn es war endlich Chueseok auf den wir uns ja die letzten Tage vorbereitet hatten.
Also um 8 Uhr Familienzeremonie zur Ehrung der Ahnen. Die Kinder wurden noch traditionell koreanisch angekleidet, alles gekochte Essen auf dem Tisch angeordnet und dann ging die Zeremonie los. Nach der ca 30 min dauernden Zeremonie wurde das Essen mit allen geteilt und gefrühstückt. Nach dem Frühstück besuchten wir dann noch die Gräber der Ahnen und fuhren dann am Nachmittag zu den Eltern meiner Gastmutter. Die Fahrt dauert wohl normalerweise 1 Stunde. Doch nicht an Chuseok. Denn viele wollten wohl noch die Eltern des Lebenspartners besuchen und so kam es zu Staus auf 5 Spurigen Autobahnen und auch fast allen nebenwegen. Doch mein Gastvater war sehr findig im erschließen undbestauter Strecken und so fuhren wir manchmal Feldwege neben der größeren Straße und schafften die Stecke in nur 5 Stunden. Ich möchte garnicht wissen wie lange es gedauert hätte falls wir uns einfach nur eingereit hätten. Sicherlich mindestens 10 Stunden. Mein persönliches Highlight war auf deiem Weg ja als Wir einen Fluss durchfuhren.
Bei den Eltern meiner Gastmutter angekommen begrüßten wir kurz alle und dann fuhr ich mit meinem Gastvater zum Mann der Schwester meiner Gastmutter um dort die übernachten. Denn das Haus der Eltern meiner Gastmutter war schon komplett überfüllt. Den Abend ließen wir dann mit etwas Bier, Soju und Chickenwings ausklingen. Wie jetzt schon gewohnt ging es am nächsten Tag um 08:00 witer. Wir fuhren wieder zu den Eltern meiner Gastmutter und spielten traditionelle Spiele und ich schaute mir die Rindern an die sie auf ihrem Bauernhof hielten. Am Nachmittag fuhren wir dann zurück nach Seoul, bzw Stauten uns nach Seoul da jetzt ja die Feiertage zu Ende waren.
Ich habe auf jeden Fall viele neue Sachen gesehen, erlebt und viele neue Leute kennengelernt, die ich werde alle bestimmt noch einmal wieder sehen werde. Und das nächste mal habe ich sicherlich ein Kartenspiel dabei um auch mal ein paar Deutsche Spiele zu zeigen.